Nachhaltigkeit
In dem Konzept einer nachhaltigen Entwicklung spielen verschiedene gesellschaftliche Visionen von der Idee der Gerechtigkeit, des genügsamen Lebens, der Freiheit und der Selbstbestimmung, des Wohlergehens aller Menschen und der Zukunftsverantwortung mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung zusammen.
Ethische Implikation
Nachhaltigkeit ist kein wissenschaftliches Konzept, sondern ein ethisches.
Nach dem Sachverständigenrat für Umweltfragen sind die drei Bestimmungen für nachhaltige Entwicklung so definiert:
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die Verantwortung des Menschen für seine natürliche Umwelt,
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die Verantwortung des Menschen für seine soziale Mitwelt und
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die Verantwortung des Menschen für sich selbst
Die Verantwortung des Menschen für die Natur bezieht sich zum einen auf die Sicherung der Eigenexistenz und Eigenbedeutung der Natur und zum anderen auf die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen.
Dimensionen
In der Diskussion um das Nachhaltigkeitskonzept herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass Nachhaltigkeit nur durch eine Integration der verschiedenen Dimensionen gesellschaftlicher Entwicklung erreicht werden kann.
Beim Ein-Dimensionen-Modell wird einer der Dimensionen grundsätzliche Priorität eingeräumt. Ist dies zum Beispiel die ökologische Dimension, dann bedeutet es, dass im Konfliktfall den ökologischen Belangen Vorrang eingeräumt wird. In den Mehr-Dimensionen-Modellen dagegen wird eine gleichrangige Bedeutung aller Dimensionen betont. Dabei reicht die Bandbreite von zwei bis zu acht Dimensionen. Am häufigsten ist das Drei-Dimensionen-Modell, das die Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie nebeneinanderstellt.
Ein Beispiel für die soziale Dimension bezüglich Bienen sind z.B. die Fragestellung zu gleichen Rechten für große und kleine Imker*innen, Gedanken zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung zukünftiger Generationen und dem Nutzen der Bienen als bestäubendes Nutztier.
Hier ist auch das urbanes Raum ein wichtiger Teil der Diskussion hinsichtlich der nachhaltigen Entwicklung: Wie plant man eine Stadt damit die Natur und die Menschen zusammen leben können unter Berücksichtigung aller Interessen der Dimensionen der Nachhaltigkeit. Der urbane Raum sollte also nicht nur den ökonomischen und ökologischen, sondern auch den sozialen und kulturellen Bedürfnissen der menschlichen sowie natürlichen Einwohner der Stadt gerecht werden.
Quelle:
Gerd Michelsen und Maik Adomßent „Nachhaltige Entwicklung: Hintergründe und Zusammenhänge“ in: Heinrichs und Michelsen (2014) Nachhaltigkeitswissenschaft. Seite 3, 24 - 31.